Kaninchen-Pflegestelle
Seit 2015 leite ich eine eigene, private Kaninchen-Pflegestelle in Zusammenarbeit mit dem Tierschutz und Tierärzten. Regelmäßig nehme ich Kaninchen aus einer Notsituation heraus auf oder rette sie aus schlechter Haltung.
Wenn ihr in einer Notsituation seid oder jemanden kennt, der es ist, meldet euch gerne bei mir. Wenn Kapazitäten da sind, versuche ich zu helfen!
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Kaninchen aus schlechter Haltung kommen entweder von den Rettern/innen zu mir oder ich hole sie eigenständig ab. Also falls ihr Kaninchen kennt, die unter nicht artgerechten Bedingungen leben müssen und die Besitzer bereit zur Beratung oder gar Abgabe sind, meldet euch gerne jeder Zeit bei mir! Mit schlechter bzw. nicht artgerechter Haltung ist zum Beispiel gemeint:
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Einzelhaltung ohne besonderen Grund
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Käfighaltung mit sehr wenig Platz
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Falsche Ernährung (z. B. Brot oder Pellets)
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Mangelnde Hygiene
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Misshandlung der Tiere
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Sichtlich kranke, leidende Tiere
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Kaninchen, die entgegen ihrer Bedürfnisse zu etwas gezwungen werden (z. B. an der Leine spazieren führen, im Bett kuscheln)
Ratgeber, Kaninchen, Bücher
Nicht jeder Haltungsfehler ist direkt ein Notfall. Oft reicht eine einfühlsame Beratung aus, um das Wohl des Tieres zu verbessern. Gerade in der Kleintierhaltung gibt es bedauerlicherweise sehr viel Leid, welches den Besitzern selten bewusst ist. Dies liegt meistens einfach an Unwissenheit aufgrund mangelnder Aufklärung im Bereich der Tierbedürfnisse. Doch gibt es leider auch genügend Tierhalter, die keinen Wert auf das Wohl und die Gesundheit ihrer Haustiere legen und diese unter katastrophalen Bedingungen leben müssen. Ich habe schon Kaninchen aufgenommen, die aus einem Messi-Haushalt stammen und zu hunderten in kleinen Käfigen bis zur Decke gestapelt hausten. Lange Krallen, Parasiten und Wunden sind keine Seltenheit, gerade wenn unkastrierte Kaninchen auf engem Raum gehalten werden.
Unterbringung
Den Kaninchen, welche aus schlechter Haltung zu mir auf die Pflegestelle kommen, stehen mehrere Quarantänegehege und Ställe zur Verfügung. Je nach Fall/Art der Situation werden sie auf die Gehege verteilt:
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Unkastrierte Rammler sitzen bis zur Kastration und darüber hinaus auch während der Kastrationsfrist in Einzelhaltung
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Kaninchen, die bereits vorher harmonisch zusammen gelebt haben und es kein Grund zur Trennung gibt (z. B. potenter Rammler), dürfen weiterhin zusammen bleiben
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Trächtige Häsinnen bekommen die größeren Gehege mit extra für Nester vorgesehene Bereiche im Stall
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Kranke (z. B. nach einer OP) oder in ihrer Bewegung eingeschränkte Kaninchen bekommen für die Genesungszeit einen Stallplatz
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Die Quarantänegehege der Außenhaltung dienen nicht zur optischen Bereicherung, sondern hauptsächlich dem richtigen Zweck. Sie bestehen aus einem Stall als Rückzugsort und angrenzendem Freilaufteil, welcher von allen Seiten gesichert ist. Die Größen der Grundflächen betragen jeweils circa drei bis vier Quadratmeter, was selbstverständlich nicht für eine dauerhafte Unterbringung ausreicht. Die Notfellchen verbringen je nach Behandlung durchschnittlich zwei bis drei Monate auf meiner Pflegestelle. Die Quarantänegehege stehen zum Schutz vor Ein- und Ausbrüchen auf Steinboden. Außerdem hat dieser Untergrund einen hygienischen Vorteil: so können die Gehege am besten sauber gehalten werden und nach Auszug eines Kaninchens bestmöglich desinfiziert werden. Stroh und Heu gibt es in den Ställen, die ebenso wie der jeweils angrenzende Freilauf jeder Zeit zugänglich sind. Für große Kaninchengruppen oder besondere Situationen, wie beispielsweise eine Vergesellschaftung, steht ein separates Gehege von 20 Quadratmetern zur Verfügung.
Die Kaninchen auf der Pflegestelle haben zwischen den einzelnen Quarantänegehegen keinen Kontakt zueinander. Sie können sich lediglich sehen und riechen, was leider aufgrund des begrenzten Platzangebots nicht anders möglich ist.
In den Wintermonaten (Oktober/November bis Mai) kann ich leider keine Kaninchen aus der Innenhaltung aufnehmen, da sich meine Pflegestelle ausschließlich draußen befindet. In besonderen Notfällen können Räumlichkeiten im Haus zur Verfügung gestellt werden (Gästezimmer, Badezimmer, etc.), dies stellt aber kein Regelfall dar. Ab Mai/Juni können wieder alle Kaninchen draußen die Pflegestelle besetzen, soweit es die Temperaturen zulassen.
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Fütterung
Zum Fressen bekommen alle Kaninchen bei mir ausschließlich Frischfutter. Ausnahmen bilden kranke oder schwache Tiere, welche gepäppelt werden müssen. Dies erfolgt mit aufgeweichten Cunis (Pellets) oder vorgefertigten Päppelbreien zum Anrühren. Die warmen Monate über (circa April bis Dezember) pflücke ich täglich Wiese und Wildkräuter in der Natur. Stehen draußen im Winter nicht mehr genügend Pflanzen zur Verfügung, wird auf (Blatt-) Gemüse und Kräuter aus dem Supermarkt bzw. vom Wochen- oder Großmarkt zurückgegriffen. Kaninchen, welche zuvor kein Frischfutter gewöhnt waren, werden langsam an dieses herangeführt. Die Umstellung erfolgt von ihrem gewohnten Futter aus der vorherigen Haltung (sofern vorhanden), über getreidefreie Trockenkräutermischungen, bis hin zum Frischfutter, welches sich je nach Verträglichkeit in seiner Menge steigert.
Ablauf
Bei Kaninchen aus schlechter Haltung gehe ich auf meiner Pflegestelle wie folgt vor:
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Der Kot jedes Kaninchens wird beim Tierarzt auf Parasiten hin untersucht (Flotation)
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Bei Parasitenbefall werden diese selbstverständlich mit den korrekten Medikamenten vom Tierarzt bekämpft
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Potente Rammler werden kastriert und dürfen erst nach ihrer Kastrationsfrist ausziehen (sechs Wochen) oder nach Absprache und Weiterführung der Frist im neuen Zuhause nach zwei bis drei Wochen
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Alle ungeimpften Kaninchen werden geimpft und erhalten einen Impfpass
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Vor jeder Impfung erfolgt eine Flotation
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Auffälliges Verhalten wird untersucht und bei Befund behandelt, das heißt:
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bei Zahnproblemen, entzündeten Augen oder unerklärlichen Verdauungsproblemen wird der Kiefer auf mehreren Ebenen geröntgt und ggf. unter Narkose behandelt​
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bei Vermutung auf Gebärmutterveränderungen bei Häsinnen werden diese geröntgt bzw. per Ultraschall untersucht und ggf. kastriert
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Besondere Untersuchungen, z. B. EC- oder Blutwertanalysen, werden nicht ohne Verdacht vorgenommen, können aber nach Absprache und Kostenübernahme gerne erfolgen​
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Abgabe
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Für alle Kaninchen auf meiner Pflegestelle suche ich ein artgerechtes Zuhause, so fern sie auszugsbereit sind. Die Pflegetiere werden gesund, geimpft (inkl. Impfpass) und die Böcke kastriert vermittelt. Bei der Abgabe werden alle Informationen offen und ehrlich kommuniziert: Vorgeschichte, Alter, Charaktereinschätzung, ggf. Erkrankungen (Zahnprobleme, EC-Träger, Schnupfer, usw.). Artgerecht bedeutet:
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Mindestens ein Partnertier, bevorzugt im ähnlichen Alter
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Ausreichend große und vor Ein- und Ausbrüchen korrekt gesicherte Außengehege/Volieren
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Freie Wohnungshaltung für drinnen, ein ausreichend großes Kaninchenzimmer, ein ausreichend großes Gehege in der Wohnung oder ein Gehege als Rückzugsort mit zusätzlichem Auslauf in der Wohnung
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Pelletsfreie Fütterung mit Frischfutter als Hauptnahrung, gerne in Ergänzung mit Heu oder in kleinen Mengen besonderen Leckereien, wie beispielsweise getrocknete Kräutermischungen
Kontakt
Bei Anfragen oder Nachfragen gerne jeder Zeit über das Kontaktformular oder per Nachricht über einen der Social Media Kanäle anfragen:
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Aktuelle Einblicke in meine Haltung, in meine Pflegestelle oder in meinen Tier-Alltag könnt ihr jeder Zeit auf Facebook oder Instagram erhalten und verfolgen:
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Unterstützung
Private Pflegestellen sind leider auf Spenden angewiesen und zahlen ansonsten alle Tierarztrechnungen und sonstige Kosten aus eigener Tasche. Wie jede/r andere auch, der ehrenamtlich im Tierschutz aktiv ist, würde ich mich sehr über Unterstützung jeder Art freuen. Dies können Beispielsweise Futter- oder Sachspenden (Häuser, Klos, Einstreu, usw.) sein, Geldbeiträge oder der Kauf meiner Bücher. Ich bin super glücklich diesen Weg bis hier her gegangen zu sein und bedanke mich für all die Hilfe, die ich bis jetzt erhalten habe und für jegliche, die noch kommen wird! :-)